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Texte + Gedichte: Halt (1.2.1964)

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Halt


Halt Dich am Dinglichen,
eh dass Du in das Namenlose fällst.

Dicht fügt sich Braun um einen Stein,
tief eingekrustet, eingestampft.
Die Wurzeln klammern sich hinein,
es nennt sich Erdreich und ist voll
von Düften – und so schwarz.

Halt Dich amDinglichen,
eh dass die wilden Phänomene,
Gedankenpferde willenlos Dich weitertreiben
und entführen.

Die Wurzeln, weiß und warm, saugen,
sie nehmen den Saft, das Wasser,
gepresst aus den Steinen,
Gluht aus der Erde,
sie suchen umher und verschlingen
die taumelnden Schollen zusammen.

Halt Dich am Dinglichen,
eh dass die Welt und alle Phänomene
nur noch in Dir bestehen.


Curd Michael Hockel
1.2.1964 (Entwürfe III)

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